Teil 3
Ihre Pässe bitte!

Weil ein ganz ordentliches Alpen-Pässeprogramm auf uns wartet, verlagern wir das Frühstück am nächsten Morgen aus Gründen der Zeitersparnis in den Cafe-Bereich eines großen Supermarkts am Stadtrand von Thonon. Mante und ich teilen uns ein gegrilltes Hühnchen vom Imbiss-Stand, dazu trinke ich einen Cafe au Lait. Klausi zieht eine Achter-Batterie Schoko-Croissants aus dem Topcase, von der er täglich eines zum Frühstück isst. Der Rest kommt wieder ins Gepäck und sollte ihn in den folgenden Tagen noch weiter begleiten.

Bei angenehm bedecktem Himmel und moderaten Temperaturen steigen wir in die Route des Grandes Alpes ein. Klausi fährt mit seinem Roller in entspannter Geschwindigkeit vor. Über den Col des Gets und den Col de la Colombière fahren wir Richtung Süden.

Klausi hatte die Route vor vielen Monaten daheim am PC gesteckt. Einige Strassen sind nun aber im Vorfeld der kommende Woche beginnenden Tour de France bereits abgesperrt. Manche Barrieren lassen sich umfahren, anderswo müssen wir aber nach alternativen Strecken suchen. Zudem stellt sich bald auch ein unterschiedlicher Reise-Anspruch bei uns dreien heraus: Klausi will die „offiziellen“ Grandes-Alpes-Pässe abklappern, Mante und ich sind für ein entspannteres Tagespensum eher bereit, auch mal einen Gipfel auszulassen.

Ich versuche ein bisschen Druck zu machen, aber Mante und Klausi bleiben ständig stehen und machen Fotos. Unter anderem auch von dieser nagelneuen Hängebrücke über den Arly, bei Albertville. Die Konstruktion ist mir gleich unsympathisch!

 

Bei einer Pause mit wilden Erdbeeren am Wegesrand fassen wir einen Plan. Damit wir morgen die Assietta-Kammstrasse fahren können, müssen wir schon heute möglichst nah an sie heran kommen. Über den l’Iseran werden wir es sicher nicht mehr schaffen. Aber irgendwo im Isere-Tal das Zelt aufzuschlagen, wäre schon gut.

Nach dem Col des Aravis und dem Col des Saisies sind wir am späten Nachmittag aber erst am Cormet de Roselend. Der gleichnamige See ist zugegebenermaßen sehr schön – aber wenn man sein Zelt nicht im Dunkeln aufbauen möchte, dann muss man jetzt Hackengas geben!

Am frühen Abend finden wir schließlich einen netten Platz in Bourg-Saint-Maurice. Wir schlagen die Zelte auf und kochen uns auf einem riesigen Betontisch eine Suppe. Lecker!

Als es später Abends ordentlich regnet, liegen wir längst in unseren Schlafsäcken. Morgen dann also den Col de l’Iseran (mit 2764m der höchste überfahrbare Alpen-Pass) und danach noch die unbefestigte Assietta!


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